Es sei ein Gebot der Vernunft und Menschlichkeit, allen EU-Zuwanderern gleichberechtigten Zugang zu Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende zu gewähren, so der Paritätische Wohlfahrtsverband. Der Verband unterstützt damit die aktuelle Kritik aus Brüssel am deutschen Sozialrecht. Der Paritätische fordert die Bundesregierung auf, umgehend eine entsprechende Gesetzesänderung auf den Weg zu bringen. Die Debatte der letzten Tage rund um den potentiellen Missbrauch der Sozialsysteme kritisiert der Verband als in weiten Teilen populistisch.
„Die Bundesregierung darf sich den EU-Empfehlungen nicht länger
verschließen. Die Menschen, die zu uns kommen, können arbeiten und wollen
arbeiten. Wenn wir sie wirklich integrieren wollen, so müssen wir auch die
Jobcenter mit ihren Angeboten für sie öffnen“, fordert Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Aus Sicht des
Verbandes ist der bisherige Leistungsausschluss mit EU-Recht unvereinbar
und sei auch aus integrationspolitischer Sicht scharf zu kritisieren. „Die
Verweigerung von Hartz-IV-Leistungen führt häufig zu einer Spirale der
Verelendung und zieht für die Betroffenen Probleme bei
Krankenversicherungsschutz, Bildung oder auch der Wohnungssuche nach sich“,
warnt Schneider. „Statt junge Familien in Notunterkünfte und Armut zu
drängen, sind Politik und Gesellschaft gefordert, sie bestmöglich bei der
Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Wer hier ist und in Not,
hat Anspruch auf Hilfe.“
Mit scharfer Kritik reagierte der Verband auf die „Polemik“ der CSU
bezüglich Armutsmigration und Leistungsmissbrauch. „Statt Panikmache und
Pauschalverdächtigungen brauchen wir pragmatische Hilfen für diejenigen
Kommunen, die durch die Zuwanderung vor besondere
Integrationsherausforderungen gestellt werden“, so Schneider.
Weitere Hintergrundinformationen zum Thema sowie den Forderungen des
Paritätischen finden Sie im aktuellen Positionspapier "Partizipation statt
Ausgrenzung: Anforderungen an die Gestaltung der EU-Binnenwanderung" auf
www.migration.paritaet.org sowie unter
www.der-paritaetische.de/startseite/stellungnahmen/
Mit freundlichen Grüßen
Gwendolyn Stilling
Pressesprecherin
Der Paritätische Gesamtverband
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